Freitag, 16. Oktober 2015

Ich liebe die Mathematik

Ich liebe die Mathematik, weil sie auf Logik und Beweise basiert, weil es kein Grau gibt, sondern nur falsch oder richtig. In der Mathematik geht es nicht darum, irgend jemanden zu gefallen, es gibt keine Meinung, die diskutiert werden muss. In der Mathematik kann man Aussagen über Axiome und bereits bewiesenen Aussagen auf Richtigkeit prüfen. Die Mathematik hat nichts mit einer persönlichen Realität zu tun, die es zu verstehen gilt.

Die Mathematik bewertet nicht. Es gibt kein gut oder schlecht, es gibt nur wahr oder falsch. Das Tolle ist, eine Aussage kann nur wahr oder falsch sein und nicht beides. Man kann es sich nicht aussuchen, ob die Aussage wahr oder falsch ist, so nach dem Motto heute ist für mich in meiner Realität mal 1+1 = 17. Die Grundlagen der Mathematik hängen nicht davon ab, ob man mal schlecht geschlafen oder schlechte Laune hat.

Meistens wünsche ich mir, die Menschen um mich herum würden logischer agieren und argumentieren.

Oft macht es mich richtig wütend, wenn ich einem Schwall völlig unlogischer Argumente ausgesetzt bin.

Einfaches Beispiel: Flüchtlinge sind doof, weil in der Zeitung stand, dass einer sich mit jemanden geprügelt hat. Mir sträuben sich die Nackenhaare und ich versuche ruhig zu bleiben und nicht zu schreiben, was bist du denn für ein Gehirn amputierter Vollpfosten, nein, ich versuche dem Schreiber ein klitze kleines bisschen Aussagenlogik nahe zu bringen, indem ich schreibe, dass mein Nachbar hat grüne Haare und ist ein Mensch, nicht bedeutet, dass alle Menschen grüne Haare haben. Auch wenn ich schon vermute, dass meine Bemühungen im Rausch der Schwachsinnigkeiten des Internets untergehen, so kann ich nicht anders, es ist sonst fast so, als solle ich tatenlos mit Ansehen, wie jemand seinen Müll einfach auf die Straße wirft.

Mir ist klar, dass nicht jeder so wie ich diese Liebe zur Mathematik und zur Logik hat, dennoch würde ich mir wünschen, dass in Schulen und Bildungseinrichtungen viel mehr Wert auf diese Bereiche gelegt wird. Es wird zwar der Umgang mit dem Computer gelehrt, aber die Grundlagen, kann man nur in speziellen Kursen über Informatik lernen. Was macht den Computer denn so faszinierend: er agiert absolut logisch, bewertet und urteilt nicht.

Montag, 5. Oktober 2015

Mein Schweinehund heißt Doro

Mein Schweinehund heißt Doro und sie ist bei alles und jedem so groß und oft so laut.

Es ist egal, ob ich etwas machen will, was ich mir selbst ausgesucht habe, die Arbeit oder sonstige Verpflichtungen. Merkwürdigerweise behindert mich mein Schweinehund sogar, wenn ich Dinge vorhabe, auf die ich mich ganz besonders freue, die ich von langer Hand geplant habe.

Würde ich meinem Schweinehund nachgeben, dann würde ich nur noch in meinem Zimmer hocken, Bücher lesen, facebooken und vielleicht noch ab und zu mal mit Freunden über WhatsApp oder Skype chatten. Mit Menschen reden, oh ne, zu anstrengend. Depression vorprogrammiert.

Ich mag es am liebsten ordentlich, aber Doro sagt dann, 'mach es später, du kannst doch noch deinen Blog schreiben und dann ist da doch noch dieses Buch, was Du noch nicht gelesen hast. Ach ja und wolltest Du nicht mal googlen, wie teuer es ist von Hamburg nach München zu fliegen'.
Furchtbar, STILL Doro, NEIN, jetzt nicht!

Ab und zu muss ich Doro dann mal wirklich in ihre Schranken weisen, dann nämlich, wenn ich in meinem Zimmer nichts mehr finde und mir das im Bett liegen und lesen vor lauter Chaos schon keinen Spaß mehr macht.

Noch schlimmer ist sie, wenn ich irgendwo hin will, wo ich noch nie war. Zum Beispiel wenn ich an einem Wettkampf teilnehmen möchte und die Umstände nicht kenne. Dann malträtiert sie mich so sehr, dass ich kurz davor bin zu kneifen und zu Hause zu bleiben. Es kommt dann schon öfter vor, dass ich hier sitze und heule, weil ich Angst vor meiner eigenen Courage bekomme.

Ich mache normalerweise 5 mal die Woche Sport. Laufen und Schwimmen im Wechsel. Ich mache das gerne, fühle mich immer gut, wenn ich beim Schwimmtraining bin oder auf der Laufstrecke und das Gefühl danach ist noch viel besser. Doro scheint das aber nicht zu verstehen, immer wieder versucht sich mich davon abzuhalten und mich dazu zu bringen, dass ich zu Hause bleibe.

Ich arbeite gerne, machen einen Beruf, der mir Spaß macht, habe tolle Kollegen und bin ja auch schon länger dort. Immer wieder ist Doro morgens vor mir wach und macht mir das aufstehen schwer, manchmal lauter, manchmal leiser.

Was hilft ist Routine, zur gleichen Zeit aufstehen, dann Duschen, Anziehen, Frühstücken, Tochter zur Schule bringen, zur Arbeit fahren, nach Hause fahren, Sport treiben usw.. Am Wochenende, dann morgens um 7 aufstehen, auf den Markt fahren, zu Lidl, nach Hause, umziehen um 11 Uhr mit den Racebookern treffen, laufen, nach Hause fahren, duschen, ins Walle Center einkaufen, nach Hause …

Es braucht nur irgendetwas anders sein, dann bringt das meinen Plan durcheinander und ich weiß dann manchmal nicht mehr, wie ich wann was machen soll.

Sonntags ist normalerweise der einzige Tag, der nicht so durchstrukturiert ist. Der Tag, an dem ich im Bett liege, facebooke, irgendwann Dusche, frühstücke und mich dann wieder ins Bett lege und lese. Wenn das Wetter richtig gut ist, dann gehe ich noch laufen, ist aber kein Muss.

Ohne diese Struktur würde ich unter gehen. Deswegen muss ich Verabredungen in der Regel auch planen. Es kommt nämlich immer wieder vor, dass ich sonst nicht aufpasse, zu viel mache, dann zusammen breche, ich nicht mehr kann und dann mühsam meine Struktur wieder aufbauen muss.

Mühsam, bis Doro irgendwann nicht mehr ganz so laut ist und ihre Versuche mich von meinen Tätigkeiten abzuhalten nicht mehr so schrill im Ohr schallen.